Claire Standaert's Room

Weil ich Angst habe allein zu sein, will ich nicht einen leeren Raum haben. Die Wände werden voll mit Fotos von meiner Familie sein: mein Bruder, meine Mutter, mein Vater, und Rosie (mein Hund). Es wird einen großen roten Teppich in der Mitte des Zimmers geben, um meine Zehen warm zu halten. In meinem Zimmer gibt es auch ein großes Fenster. Vor dem Fenster steht nichts—nur ein leeres Tal. Ich finde Freiraum schön.
Und ich will in meinem Raum alleine leben. Du siehst, ich bin Schriftstellerin und ich brauche eine gewisse Isolation, um etwas schönes und einfühlsames zu produzieren. Deshalb muss ich allein und gequält sein; ich muss Freude opfern.
Es gibt Bücherregale an der Wand, voller Bücher. In der Ecke ist ein Schreibtisch, wo ich schreibe und Sätze um drehen bis sie perfekt sind. Schreiben braucht Geduld und harte Arbeit. Das ist manchmal schwer für mich, aber ich würde keine Angst in meinem friedlichen Zimmer haben.
Mein Bett ist klein, weil ich keinen Liebhaber habe. Mein Herz wurde so oft gebrochen, dass ich nur mir selbst verpflichtet bin. Ich schlafe nur zu dem Klang meiner eigenen Gedanken--nicht zu dem Geräusch von einem scheißen Mann.
In dem Zimmer Gefühl und Vorstellungen prallen von den Wänden ab und fliegen sie zurück in meine Gedanken. So verliere ich sie nicht und ich kann sie aufschreiben. Und dann werde ich vielleicht eines Tages Bücherregale voll mit meinen Büchern haben und nicht alleine sein.
Exits: